Auf Augenhöhe mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey

Die Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey war am 29.03.2018 bei uns im Caritas-Seniorenzentrum St. Elisabeth in Velten. Sie wirkte authentisch, spritzig, frisch. So ganz anders, als man sich die Politiker sonst vorstellt. Die meisten sind ja alt und in ihren Ansichten festgefahren. Politiker können immer große Reden schwingen und versprechen vieles, was sie nicht halten. Doch bei ihr ist es so, dass wir die große Hoffnung haben, dass man ihren Worten auch glauben kann. Wir wünschen uns so sehr, dass sie etwas für die Pflege bewegen kann.

Wir hatten eine kleine Gesprächsrunde mit ihr und sie hat uns alle gebeten, dass wir uns vorstellen und ihr sagen, was wir uns für die Pflege wünschen. Die beiden Hauptthemen für uns alle waren, dass wir auf jeden Fall mehr Personal brauchen, um mehr Zeit für die Pflegebedürftigen zu haben, damit wir Ihnen mehr zuhören können, wenn sie Sorgen und Nöte haben. Der zweite Punkt war, dass unsere Arbeit einfach besser vergütet werden muss, damit mehr Leute den Anreiz haben, in die Altenpflege zu gehen. Denn was wir am dringendsten brauchen, ist Nachwuchs. Leute, die den Job gern machen und dafür auch angemessen entlohnt werden. Altenpflege ist kein leichter Job und ich denke, der Gehaltsfaktor würde sehr dabei helfen, dass mehr Menschen in die Pflege kommen wollen.

Bundesfamilienministerin Dr. Giffey im Dialog mit Altenpflegeschülern der Caritas Altenhilfe
Bundesfamilienministerin Dr. Giffey im Dialog mit Altenpflegeschülern der Caritas Altenhilfe

Frau Giffey zitierte am Ende ihrer Ansprache das chinesische Sprichwort: „Soll eine Sache recht gelingen, lass dir Rat von drei Alten bringen.“ Rat hat sie an diesem Tag in Velten bei mindestens  drei “Alten” (respektive Erfahrenen) gesucht.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey im Gespräch mit einer Seniorin
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey im Gespräch mit einer Seniorin

Sie sprach mit Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen im Speisesaal und begleitete uns Auszubildende zu einem Bewohner und seiner Frau aufs Zimmer, um sie nach ihren Wünschen, Bedürfnissen und Problemen in der Pflege zu befragen. Sie besuchte auch das Dienstzimmer einer Wohngruppe im Pflegeheim und sprach mit mehreren alteingesessenen Pflegekräften.  Uns beeindruckte die Haltung der Ministerin, einen direkten Austausch mit den Betroffenen und uns Pflegekräften als deren Unterstützer und Begleiter zu suchen. Sie sagte, es sei ihr wichtig, einen praktischen Eindruck von der Pflege zu gewinnen, Verbesserungen zu planen und umzusetzen und danach zu reflektieren und wieder direkt nachzufragen, inwiefern die Pflegesituation sich auch wirklich verbessert hat.

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey besuchte in Anwesenheit von Ministerpräsident Dietmar Woidke das Seniorenzentrum St. Elisabeth im brandenburgischen Velten.
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey besuchte in Anwesenheit von Ministerpräsident Dietmar Woidke das Seniorenzentrum St. Elisabeth im brandenburgischen Velten.

 

Wir können Frau Giffey bezüglich der Qualität ihrer politischen Arbeit gut die Hand reichen. Die Qualität unserer pflegerischen Arbeit beruht ja auf den folgenden Punkten der Pflegeplanung: Informationssammlung bei dem Betroffenen, Herausarbeiten von Problemen und Ressourcen, Planen von Zielen und Maßnahmen, Umsetzen von Maßnahmen und Beurteilen des Ergebnisses. Soweit scheinen Pflege und Politik also doch nicht voneinander entfernt zu sein. Bitte bleiben Sie dran Frau Giffey!

Erstellen Sie uns einen guten politischen Pflegeplan zur Verbesserung der Pflege! Wir danken es Ihnen mit gutem Wohlbefinden!

Von Eva Henze und Jana Wernitz

About Jana Wernitz

Ich bin Jahrgang 1977, waschechte Berlinerin, verheiratet, 1 Sohn. Mein erster Beruf ist Heilpraktikerin, seit 2006 arbeite ich Teilzeit in der Altenpflege und seit 2014 bin ich in Ausbildung zur staatlich examinierten Altenpflegerin.

Ein Kommentar

  1. Liebe Azubis,

    dass, ich das noch erleben darf, bevor ich mich in diesem Jahr in den wohlverdienten Ruhestand begebe.
    Wir Fachkräfte der Pflege in Augenhöhe mit der Politik. Das habe ich mir seit Jahrzehnten gewünscht.
    So lange arbeite ich schon in der Altenpflege. Und endlich macht es den Anschein, als ob sich das Image der Pflege wandelt. ich wünsche Euch jungen und engagierten Kollegen ganz viel von dem was mir die Arbeit in der Pflege gegeben hat. Es ist nach wie vor, der schönste Beruf den ich mir bis heute vorstellen kann. Passt auf Euch auf! Bleibt dran! Seid hartnäckig in den Forderungen!
    Kollegiale Grüße Ingrid Brünjes

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