Unser Unterricht in medizinischen Grundlagen hat schon zu manchen Zungenbrechern in den lateinischen Bezeichnungen der menschlichen Anatomie geführt. Von dem endoplasmatischen Retikulum über den Ductus choledochus bis zur Glandula thyreoidea war schon alles dabei.
Unsere Fachlehrerin, Doktorin der Medizin, Urgestein an unserer Pflegeschule, zudem mit allgemeinmedizinischer Praxis und tätig als Arbeitsmediziner hat über Jahre viel Geduld und Strategien entwickelt, um uns Schüler im Erlernen der Fachwörter zu helfen. Entweder spricht sie die Wörter vor, lässt sie einzeln nachsprechen oder – wenn es ganz schlimm wird – müssen wir ein, zwei, drei: das Wort auch im Chor aufsagen.
Diese Woche führte sie uns in das Nervensystem, das Gehirn und die Weiten des menschlichen Geistes ein. Um unsere Schaltzentrale gut zu schützen, hat unser Körper Gehirn und Rückenmark hinter Knochen gesichert und mit einem “Wasserkissen” gepuffert. Beim Vorlesen wurde dieses Gehirnwasser, der sog. “Liquor” (gesprochen: Likwor) dann allerdings verbal umgewandelt in “Liqueur”. Eine recht bekannte Flüssigkeit mit gut konservierender Eigenschaft. Die Ohren unser Lehrerin fanden den Begriff allerdings nicht so schmackhaft. “Liqueur? Ich bitte Sie! Nein, so heißt das nicht! – L-I-Q-U-O-R. Und jetzt bitte alle! Eins, zwei, drei:
Liquor!”

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