Die geschlossene Gerontopsychiatrie

Im Zuge unserer Ausbildung müssen wir 3 Praktika absolvieren: Das erste Praktikum in der gegenteiligen Einrichtung zum gewohnten Ausbildungsplatz  also ambulant oder stationär, das zweite in der Gerontopsychiatrie und das dritte im Krankenhaus.

Wir sind gerade im zweiten Praktikum in der Gerontopsychiatrie. Es ist sehr interessant, denn man lehrnt viel über verschiedene Krankheitsbilder. Die Gerontopsychiatrie ist eine Einrichtung, in der alte Menschen mit einer psychischen Erkrankung untergebracht sind. Geronto heißt nämlich einfach nur ,,der Greis’’. Da wir in der Altenpflege und das sagt der Name ja schon mit alten, aber auch psychisch Kranken konfrontiert werden, ist dieses Praktikum wichtig und lehrreich. Als gerontopsychiatrischer Patient bezeichnet man zum Beispiel jemanden, der depressiv, suizidgefährdet oder einfach nur dement ist. Die Gruppe, mit der wir tagtäglich in unseren Ausbildungseinrichtungen zu tun haben, beschränkt sich allerdings auf Menschen mit Demenz.

Es ist sinnvoll, dass wir im Zuge unseres Praktikums die Möglichkeit haben, die Gerontopsychiatrie als Berufszweig anzusehen, denn auch diese Einrichtungsform stellt einen möglichen Arbeitsplatz für uns nach der Ausbildung dar.

Eine echte Herausforderung

Mein Praktikum absolviere ich in der “geschlossenen Gerontopsychiatrie” und muss für meinen Teil feststellen: Dieser Bereich der Altenpflege ist so überhaupt nichts für mich. Die Kollegen sind alle nett, aber die Bewohner sind natürlich aufgrund ihrer Krankheitsbilder sehr speziell. Ich versuche das einmal genauer zu erklären.

Natürlich haben wir uns im Vorfeld schon in der Schule ausführlich mit dem Thema beschäftigt und mit den Krankheitsbildern auseinandergestzt. Schon da habe ich gemerkt, dass mir bei dem Gedanken an das bevorstehende Praktikum nicht so wohl war und es mir sogar ein wenig Angst machte. Jetzt  im Praktikum wo wir wirklich vor Ort sind, ist das alles noch einmal ein ganz anderer Schuh. Die Angst ist verflogen, was denke ich sehr gut ist. So sehr ich es aber versuche und mir Mühe gebe, mich in die Lage der Patienten zu versetzen oder die Krankheit zu verstehen, es gelingt mir nicht vollkommen und es bleibt dabei ein mulmiges Gefühl zurück.

Mit fast niemandem kann man sich einfach nur normal über irgendetwas Belangloses unterhalten. Die Reaktionen von Patienten sind nur schwierig im Voraus zu ahnen. Manche Menschen werden aus heiterem Himmel aggressiv oder wütend, ohne dass es einen in dem Moment nachvollziehbaren Anlass dazu gibt. Andere gehen während einer Unterhaltung einfach weg oder driften plötzlich wie in eine andere Welt ab und beantworten keine Frage mehr, als wäre man gar nicht da. Die wechselnden impulsiven Verhaltensweisen von Patienten empfinde ich als unbehaglich und es ist für mich herausfordernd, damit umzugehen.

Vielleicht gibt es noch im Laufe meines Praktikums Entwicklungen oder einen Erfahrungsgewinn und ich finde einen Weg oder Umgang mit den Patentienten, der mich selbst in meiner Arbeit mehr zufrieden stellt. Auf jeden fall ist es gut, dass wir die Möglichkeit haben in die verschiedenen Bereiche der Altenpflege reinzuschnuppern. So können wir herausfinden, was genau wir nach der Ausbildung machen wollen. Für mich wird es wohl nicht die Gerontopsychiatrie sein.

Vor den Menschen, die in der Gerontopsychiatrie arbeiten, habe ich wirklich riesigen Respekt.

Gut, dass wir Euch haben!

About evahenze

Ich bin in die Pflege gegangen um den Menschen so gut ich kann zu helfen und ihre letzten Tage so schön und angenehm wie möglich zu machen.

Ein Kommentar

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert